Sonnenblume
Herkunft
Die wilde Sonnenblume hatte ein großes Verbreitungsgebiet, das sich von Nord über Mittelamerika erstreckte. Neuste archäologische Forschungen zeigen, dass die Sonnenblume etwa 2500 v. Chr. sowohl in der Region des Mississippisals auch in Mexikodomestiziert wurde.
Heliotropismus
In vielen Sprachen taucht im Namen der Sonnenblume das Wort Sonne auf, auf englisch heißt sie Sunflower, auf niederländisch Zonnebloem, auf französisch Tournesol, auf spanisch und portugiesisch Girasol, auf italienisch girasole, auf ungarisch Napraforgó. Girasol(e), Tournesol und Napraforgó bedeuten soviel wie „die sich nach/zu der Sonne dreht“. Diese Eigenart der Pflanze, sich immer dem Sonnenlicht zuzuwenden, nennt man Heliotropismus. An sonnigen Tagen verfolgt die Knospe die Sonne auf ihrer Reise entlang des Himmels von Ost nach West, während sie nachts oder in der Morgendämmerung auf ihre nach Osten gerichtete Position zurückkehrt. Auch wenn dies vielfach für die reifende Pflanze angenommen wird, so drehen sich nur die Blätter und Knospen nach der Sonne, nicht jedoch die Fruchtstände. Diese weisen in der Regel nach Osten – dorthin, wo die Sonne aufgeht. Die Bewegung wird von Motorzellen im Pulvinus, einem flexiblen Segment des Stamms gerade unterhalb der Knospe, ausgeführt. Der Stamm verhärtet am Ende der Knospenstufe seine östliche Ausrichtung und, wenn die Überstrahlungsstufe erreicht wird, „friert“ der Stamm sie gewissermaßen ein. Auf diese Art blühende Sonnenblumen sind nicht mehr heliotrop und die meisten Köpfchen zeigen in die Richtung, wo die Sonne aufgeht.
Anbau
Optimales Wachstum zeigen Sonnenblumen, die auf humus-und nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung. Die Aussaat erfolgt am besten bei 7 bis 8 °C Bodentemperatur Anfang April. Die Samen sollten einzeln einen Abstand von 45 cm haben (Anbau in Breitreihenkultur) und in 2,5 cm Tiefe liegen. Bei einer Saatdichte von 6 bis 7 Pflanzen/Quadratmeter wachsen dann proHektar60.000 bis 70.000 Sonnenblumen.
Sonnenblumenöl
Das Sonnenblumenöl ist sehr wertvoll für die menschliche Ernährung und kann wegen seiner hohen Hitzebeständigkeit auch als Frittieröl verwendet werden. Bei landwirtschaftlich genutzten Sonnenblumen liegt der Ölgehalt der Frucht zwischen 48 und 52 %. Sonnenblumenöl, gepresst aus den Samen, wird zum Kochen verwendet (enthält deutlich mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren als beispielsweise Olivenöl). Raffiniertes Öl kann in Schmieröl, Treibstoffen und Weichmachern verwendet werden. Die Pressrückstände bzw. das entfettete Mehl können alsViehfutter dienen.
Sonnenblumenkerne
Zu den Inhaltsstoffen gehören über 90 % ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Vitamin D, Vitamin K, Vitamin B, Vitamin A, Vitamin F, Karotin, Calcuzm, Iod und Magnesium . Sie machen die Sonnenblumenkerne zu einem gesunden Nährmittel. Das Öl der Kerne stärkt Herz und Kreislauf, sorgt für starke Knochen und dient der Vorbeugung gegen Zahnfleischbluten und Parodontose.